Reichlich Fische neben der Lippe. Der Wesel-Datteln-Kanal
Auf einer Strecke von 51 Kilometern verbindet der fischreiche Kanal den Rhein mit dem westfälischen Städtchen Datteln. Da er auf weiten Strecken parallel zur Lippe verläuft heißt er auch Lippe-Seitenkanal.
Die mit Spundwänden und Steinpackungen eingefasste Wasserstraße ist besonders für Spinnfischer interessant, denn durch den Frachtschiffsverkehr kann Ansitzangeln mitunter zu einer lästigen Angelegenheit werden; besonders dann, wenn die Zander tagsüber in der tiefen Fahrrinne stehen und die ausgelegten Montagen von den vorbeifahrenden Kähnen hin und her bewegt werden. Anders sieht es nach Sonnenuntergang aus, dann ruht der Schifffahrt und man kann mit Köderfischen und Fetzen an den Steinschüttungen, unter Brücken und in der Nähe von Schleusenanlagen auf die Glasaugen angeln. Neben seinen Qualitäten als gutes Raubfischgewässer ist das im Durchschnitt drei bis fünf Meter tiefe und 50 Meter breite Gewässer auch ein sehr gutes Karpfenrevier. Vor allem der Abschnitt in Höhe des niederrheinischen Ortes Hünxe hat sich seit vielen Jahren einen guten Ruf erworben.
Neben „Kanalklassikern“ wie Barschen, Zandern Karpfen und Weißfischen beißen seit ein paar Jahren auch vermehrt Waller und Rapfen, wohingegen es mit den früher guten Aalfängen leider vorbei ist.
INFOS
Empfehlung für Kanalneulinge: Spinnfischer sollten auf der ersten Tour zu Gummis greifen. Sowohl Twister als auch Drop-Shots sind eine gute Wahl. Das Erfolgsrezept bei beiden Ködertypen heißt aber Strecke machen. Wer Hot-Spots wie Brücken und Wendebecken besucht, muss nicht lange auf Barsche (und oft auch Zander) warten. Wer lieber Friedfische fangen möchte, ficht am besten in der Nähe von Schleusen, wie z.B. in Hünxe.
Größe und Struktur: Mit 51 Kilometern Länge ist der Kanal der kürzeste der vier NRW-Kanäle, im Schnitt 50 Meter breit und drei bis fünf Meter tief. Eingefasst ist die Strecke mit Bruchsteinschüttungen und stählernen Spundwänden.
Mindestmaße in cm/Schonzeiten: Mit Ausnahme der auf dem Angelschein genannten Verbotszonen darf der Kanal von Januar bis Dezember rund um die Uhr befischt werden. Es gelten die für NRW gesetzlichen Schonzeiten und Mindestmaße: Zander 40/01.04.–31.05., Karpfen 35/–, Aal 35/–.
Angelkarten: Es gibt Tagesscheine für 8,50 Euro und Jahresscheine für 30 Euro. Jahresscheine erhält allerdings nur, wer Mitglied eines im Landesfischereiverband Westfalen und Lippe e.V. organisierten Vereins ist (die Mitgliedschaft ist leicht über einen der Angelvereine im Ruhrgebiet oder am Niederrhein zu erwerben). Tagesscheine gibt es in vielen Angelgeräteläden der Region z. B. bei CTN Wesel. Am Spaltmannsfeld 6, 46485 Wesel, Tel. 0281/83535.
Bestimmungen: Tagesscheininhaber dürfen mit zwei, Jahreskarteninhaber mit drei Ruten fischen. Bootsangeln ist nicht erlaubt.
Besonderheiten: Der rege Schiffsverkehr kann an manchen Tagen als störend empfunden werden, bietet aber Spinnfischern den Vorteil, dass durch das Schraubenwasser Sediment vom Grund aufgewirbelt wird, was Kleinfische und in ihrem Gefolge Zander und Barsche anzieht.