Räuber am Rande des Ruhrpotts. Der Lohheider See

Vor den Toren Duisburgs versteckt sich ein wunderbarer Baggersee, der sowohl kapitale Räuber als auch fette Friedfische beherbergt.

Der im linken Niederrhein gelegene Baggersee steht seit vielen Jahrzehnten bei Raubfischanglern aus dem Ruhrgebiet so hoch im Kurs, dass ein Verein aus dem knapp 70 Kilometer entfernten Dortmund ihn gepachtet hat. Seinen guten Ruf verdankt das 65 Hektar große Gewässer dem tollen Raubfischbestand, auf den es besonders Spinnangler abgesehen haben, denn von den gut begehbaren Ufer aus besteht das ganze Jahr hindurch die Chance, Barsche, Hechte und Zander in den Kescher zu bekommen.

Nachtaktive Stachelritter

Während es mit Barschen und Hechten nicht allzu kompliziert ist, hängen die Zander-Trauben etwas höher, denn die Loheider Glasaugen haben für Gummifische und Wobbler nicht allzu viel übrig, lassen sich aber mit Köderfischen am Drachkovitch-System recht gut überzeugen. Zanderfreaks müssen allerdings nicht unter allen Umständen zur Spinnrute greifen, sondern können auch vom Campingstuhl aus auf fette Beute hoffen. Der überaus saubere Grund lässt einfache Montagen zu. Am besten eignen sich Fetzen aus Rotaugenflanken (inklusive Flossen), die man am langen Vorfach mit einem Laufblei auf einer der vielen Sandbänke platzieren sollte, wo sie in den Sommermonaten dann mit etwas Petri Heil auch fette Aale als willkommenen Beifang verführen.

Friedfische

Wo viele Räuber sind, gibt es auch ein entsprechend gutes Friedfischaufkommen. Mit der Feederrute lassen sich hier schöne Brassen und Rotaugen, aber auch Schleien fangen. Karpfen und Graskarpfen werden hingegen eher mit Boiliemontagen überlistet. Wasserschwein-Experten schwören auf herbe Aromen, an denen sich mitunter auch Waller vergreifen. Wer sich gezielt mit den nachtaktiven Urianen anlegen möchte, muss allerdings Vereinsmitglied werden, denn Gastangler haben die Ufer nach Einbruch der Dunkelheit zu räumen.

INFOS

Empfehlung fürs erste Mal: Am besten greift man als Lohheider-See-Neulinge zur Spinnrute und hängt einen 5er Mepps oder einen 22 Gramm schweren FZ-Blinker an den Wirbel des Stahlvorfachs. Will man nicht nur Hechte und Barsche, sondern auch Zander fangen, dann ist ein Köderfisch am Drachkovitch-System eine gute Wahl.

Größe und Struktur: Mit 65 Hektar zählt das Gewässer zu den größeren Baggerseen am linken Niederrhein. Das klare Wasser ist im Durchschnitt drei bis vier Meter tief. Es gibt aber auch Stellen mit bis 14 Metern Tiefe. Die Ufer sind gut begehbar, sodass Spinnfischer sich getrost auf Wanderschaft begeben können.

Mindestmaße in cm/Schonzeiten: Es gelten die für NRW gesetzlichen Schonzeiten und Mindestmaße.

Angelkarten: An Gastangler werden nur Tagesscheine zum Preis von zehn Euro ausgegeben. Man bekommt sie in vielen Angelläden der Region z. B. in der Anglerhütte Moers, 47441 Moers, Repelener Str 38, Tel. 02841-25081. http://anglerhuette-moers.de

Wer eine Jahreskarte erwerben möchte, muss Mitglied ASV Dortmund 1901 e.V. werden. http://angelsportverein-dortmund.de/

Bestimmungen: Boots- und Nachtangeln ist für Tageskarteninhaber nicht gestattet. Pro Tag dürfen nur ein Hecht, ein Zander und zwei Karpfen entnommen werden. Es darf nicht mehr als ein Kilo Futtermittel mitgeführt werden.

Besonderheiten: Das Wasser ist sehr klar, sodass Spinnfischer zu Ködern in dezentem Design und in gedeckten Farben greifen sollten. Spinner „müssen“ jedoch ein silbernes Blatt haben.

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