An der Pforte zum Pott. Die Ruhr bei Hattingen

Viele Stromkilometer vom eigentlichen Ruhrpott entfernt zeigt die Ruhr an ihrem Oberlauf ihr Barben- und Salmonidengesicht.

Bevor die aus dem Sauerland kommende Ruhr ins eigentliche Ruhrgebiet fließt, durchquert sie, noch relativ schmal, das Städtchen Hattingen und zeigt dort ihr Gesicht als vielseitiges Mischgewässer mit gutem Salmoniden-, Raub- und Friedfischaufkommen. Besonders der Barbenbestand hat es vielen Anglern angetan. In jeder Saison werden Fische in Gewichtsklassen jenseits der sechs Pfundmarke gefangen. Den Barben wird hier von Spezialisten mit der Fliegenrute nachgestellt.

Eine 7er Ausrüstung ist den wehrhaften Schnauzbärten bestens gewachsen. Nymphen und Streamern haben sich als Topköder bewährt. Bei normalem Wasserstand reicht eine schwimmende Leine aus, steigt der Pegel jedoch auf mehr als einen Meter über normal, ist eine sinkende Schnur „Pflicht“. Neben Barben werden von Fliegen- und Spinnanglern auch sehr gute Döbel und Bachforellen gefangen.

Wer es lieber entspannt angehen möchte, sind Köderfischchen oder Würmern an der Grundrute eine gute Wahl. Außer Barben, Döbeln und Zandern beißt dann mit etwas Glück auch ab und an ein Waller. Welse von bis zu sechzig Pfund wurden in der Hattinger Ruhr schon gefangen. Welsangler müssen jedoch einen sehr guten Draht zu Petrus haben, denn Nachtangeln ist an diesem Abschnitt der Ruhr nicht gestattet.

INFOS

Empfehlung fürs erste Mal: Am besten lernt man das Revier mit der Spinn- oder Fliegenrute kennen. Mit Allroundnymphen (z. B. Goldkopf) lassen sich die Döbel und Barben relativ leicht fangen. Wer lieber spinnt, ist mit 3er Mepps-Spinnern (kupferfarbenes Blatt) gut ausgerüstet.

Größe und Struktur: Mit einer Breite von durchschnittlich 20 Metern und einer Tiefe von rund zwei bis maximal drei Metern ist die Ruhr auf der hier vorgestellten rund vier Kilometer langen Strecke eher ein Flüsschen als ein Strom. Mit Gumpen und kleinen Buhnen ist sie jedoch ein abwechslungsreiches Revier.

Mindestmaße in cm/Schonzeiten: Es gelten die für NRW gesetzlichen Schonzeiten und Mindestmaße.

Angelkarten: An Gastangler werden nur Tagesscheine zum Preis von rund sechs Euro ausgegeben. Die Strecke reicht am linken Ufer von der Kosterbrücke bis Kilometer-Stein 57,5 und am rechten Ufer von Kilometer-Stein 59,0 bis Kilometerstein 57,4, sowie am linken Ufer von der Hattinger Ruhrbrücke bis zum Kilometerstein 53,13. Die Scheine sind direkt im Vereinsheim des ASV- Henrichshütte e.V., Ruhrdeich 18, 45527 Hattingen, Tel.: 02324/202709 erhältlich.

Bestimmungen: Gastangler dürfen mit zwei Ruten fischen. Während der Hechtschonzeit ist das Spinnfischen verboten.

Besonderheiten: Guckt Euch vorher die Strecke an und merkt Euch die Grenzen, denn das Revier ist zerstückelt.

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