Nervige Drillinge
Die meisten Spinnangler fischen heute nach dem Grundsatz „Catch & Release“. Trotzdem sind fast alle Wobbler noch immer von Drillingen strotzende Monster. Muss das sein?
Raubfische haben Riesenmäuler, die einen einmal gepackten Spinnköder meistens voll umschließen. Beim Anhieb eines mit zwei oder sogar drei Drillingen ausgestatteten Wobblers hängen dann gleich mehrere Haken, sodass ein schonendes Lösen nicht mehr möglich ist. Besonders bei Hechtchen von der Größe einer Banane oder Zigarre ist dies besonders fatal.
Als eingefleischte Spinnfischer fragen wir uns schon lange, warum die Hersteller nicht endlich auf die Bedürfnisse moderner Angler eingehen und ihre Wobbler vernünftig und waidgerecht „bewaffnen“. Will man nämlich von wenigen Forellenwobblern absehen, die man heute schon mit Einzelhaken zu kaufen bekommt, so sind die meisten großen Wobbler noch immer reine Hecht- und Zanderkiller im leider wahrsten Sinne des Wortes. Dies gilt sogar für die Produkte aus Ländern, in denen „Catch & Realease“ gesetzlich festgeschrieben ist.
Es hilft nur Selbsthilfe
Bevor sich auf der nächsten Spinntour Minihechte an den Drillingen aufhängen oder sie im Ledermaul eines Riesenwallers unauffindbar verschwinden, sollte man seine Wobbler in Heimarbeit mit Einzelhaken versehen oder zumindest nur einen einzigen Drilling verwenden. Drückt man bei diesem mittels einer Zange zudem die Widerhaken platt, tut dies seinem Halt im Fischmaul keinen Abbruch. Die Haken können dann nach der Landung schnell und schonend gelöst werden.
Außerdem schützt man sich bei vernünftig „bedrillingten“Wobblern vor nervigen Hängern im eigenen Unterfangkescher, was einen vor allem beim Nachtangeln zur Weißglut bringen kann.
Wer auf überzählige Haken verzichtet, tut somit nicht nur den Fischen und ihren Beständen , sondern auch sich selbst einen riesengroßen Gefallen.