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Nicht leicht aber machbar. Auf Zander in Seen

Mitunter können Zander einem den letzten Nerv rauben. Wie man sie in Seen an den Haken bekommt, zeigt Markus Bötefür.

In Seen und Talsperren sind Zander erheblich schwieriger zu fangen als in fließenden Gewässern. Dies liegt nicht etwa daran, dass sich Seen-Zander von ihren Vettern in Flüssen wesentlich unterscheiden, sondern hängt mit der extremen Scheu der Fische zusammen, die in stehenden Gewässern die angebotenen Köder länger und kritischer prüfen können als in Flüssen. Beim Naturköderangeln ist eine leichte Montage daher eine Grundvoraussetzung für den Fangerfolg. Eine- mit 25er Monofilschnur – prallgefüllte Stationärrolle ist zum Grundangeln genau richtig, denn Zander reagieren sehr empfindlich auf Widerstände in Form von sperrig und holprig ablaufender Schnur. Beim Angeln vom Ufer aus ist es daher wichtig, die Rute horizontal auf zwei gabelförmigen Rutenhaltern abzulegen, um dem abziehenden Fisch so wenig Widerstand wie möglich entgegen zu setzen. Überall dort, wo Sie sauberen Grund erwarten können (keine dicken Schlammschichten, Steine, Wasserpflanzen, Äste etc.), ist eine Grundbleimontage einen Posenmontage vorzuziehen. Da im Stillwasser keine stärkeren Strömungsverhältnisse zu erwarten sind, sollte das Grundblei so leicht wie möglich gewählt werden. In flacheren Gewässern, kommt man mit fünf bis zehn Gramm aus, in tiefren Talsperren sind hingegen 20 bis 40 Gramm nötig, um den Köder auf Grund zu befördern. Ist der Einsatz einer Pose unvermeidlich, so sollte der Schwimmer eine Tragkraft von fünf Gramm nicht überschreiten. Die ideale Zanderpose hat eine Tragkraft von acht Gramm und verfügt über eine lange Antenne, die auch empfindliche Bisse auf weite Distanz sichtbar macht.

Eine Frage der Anköderung

In stehenden Gewässern ist die Anköderung von ganzen Fischen fangentscheidend. Mal schätzen die Zander einen durch den Rücken angeköderten Fisch, mal durch die Schwanzwurzel und ein anderes Mal durch den Kopf oder mit der Ködernadel aufgezogen. Ein Patentrezept gibt es leider nicht, sodass nur experimentieren hilft. Nach Fehlbissen muss entsprechend umgesattelt werden. (Siehe Titelbild.)

Einfacher als mit Köderfischen funktioniert es mit Fischfetzen (Koteletts oder Filets von Weißfischen). Sie Können einfach auf den Haken gesteckt werden.

Geduld und gute Nerven

Egal, ob Sie mit ganzen Köderfischen oder mit Fetzen angeln, lassen Sie sich mit dem Anhieb stets etwas Zeit. Nach Aufnahme des Köders ziehen Zander zumeist etliche Meter Schnur von der Rolle, bis sie einen Stopp einlegen, um ihre Beute zu verschlingen. Sobald die Schnur sich ein zweites Mal in Bewegung setzt, ist der richtige Zeitpunkt für den Anhieb gekommen.

Ausrüstung fürs Naturköderangeln

Rute: Die ideale Zanderrute zum Uferangeln ist drei Meter lang und hat ein Wurfgewicht von 20 bis 40 Gramm Sie muss für den Anhieb über starkes Rückgrat verfügen und unter der Spannung des Drills rasch in eine parabolische Aktion übergehen, um ein Ausschlitzen des Hakens zu verhindern.

Rolle: Mittle Stationärrolle mit einem Fassungsvermögen von 150 bis 200 Metern 25er Schnur. Wichtig ist es, dass die Rolle über einen fein justierbare Bremse verfügt.

Schnur: 25er bis max. 30er monofile Qualitätsschnur mit geringer Dehnung.

Kleinzeug: Grundbleie und Tiroler Hölzl in Gewichten von fün bis 40 Gramm Laufposen mit einer Tragkraft von fünf bis acht Gramm Karabinerwirbel sowie (selbst-) gebundene Haken der Größe 1/0 bis 1 an 22er bis 25er Qualitätsschnur. Wichtig ist eine Ködernadel zum Aufziehen ganzer Köderfische.

Köder: Köderfische in Größen von 10 bis 12 Zentimetern und Fischfetzen.

Nicht gerade appetitlich, doch fängig: Fetzen.

Zum Beitragsbild: Unterschiedliche Ansteckmöglichkeiten für Köderfische.

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